18.07.2019 | Redaktion | Deutsche UNESCO-Kommission
UNESCO fordert Inklusionsprogramm
Expertenkreis Inklusive Bildung erarbeitete Empfehlungspapier
Ein umfassendes Programm zur Förderung inklusiver Bildung mit dem Ziel, allen Menschen Zugang zu hochwertiger Bildung zu geben, fordert die Deutsche UNESCO-Kommission. Im deutschen Bildungssystem seien die Chancen derzeit zu ungleich verteilt. Der Expertenkreis Inklusive Bildung der Kommission hat ein Empfehlungspapier erarbeitet, um inklusive Bildung schrittweise über die gesamte Bildungsbiografie zu stärken.
In dem Papier empfiehlt der Expertenkreis, Kooperationsmöglichkeiten zwischen Bund und Ländern für den Aufbau eines inklusiven Bildungssystems zu nutzen und Bildungsbudgets in den Kommunen zu bündeln. "Die Lockerung des Kooperationsverbots bietet große Chancen", betont Ute Erdsiek-Rave, Vorsitzende des Expertenkreises Inklusive Bildung, "Bund, Länder und Gemeinden müssen zusammenarbeiten, um inklusive Bildung schrittweise umzusetzen." So könne man die Übergänge zwischen den verschiedenen Bildungsstufen besser gestalten - von der frühkindlichen Bildung bis in die Arbeitswelt.
In dem Empfehlungspapier spricht sich der Expertenkreis der Deutschen UNESCO-Kommission auch für eine bessere regionale und lokale Vernetzung der Bildungsträger aus. Um Kindern und Jugendlichen den Übergang vom Elementar- in den Primarbereich bis hin zu Arbeit und Studium zu erleichtern, sollen regionale Förderzentren Bildungseinrichtungen beraten und vernetzen. Zudem müsse die "Ausbildung der Ausbilder" inklusionspädagogisch weiterentwickelt werden.
Empfehlungen zum Übergang Schule - Beruf
Die Expertinnen und Experten wollen die Qualität der Bildungsinfrastruktur künftig durch bundesweite Standards absichern. Dazu zähle die Barrierefreiheit ebenso wie die Ausstattung mit Personal und Lehrmaterial. Außerdem sollten unterschiedliche Finanzierungen in Bildungsbudgets auf kommunaler Ebene zusammengeführt werden.
Die Empfehlungen der Kommission beziehen sich auf die frühkindliche Bildung, die Schule, aber auch auf den Übergang zwischen Schule und Beruf: Hier muss aus Sicht der Kommission deutlich mehr getan werden, um mehr junge Menschen in Beruf und Ausbildung zu bringen. So könne etwa ein Recht auf Ausbildung jungen Menschen neue berufliche Perspektiven eröffnen. Zudem empfehlen die Expertinnen und Experten, Betriebe zu unterstützen, die sich für Menschen mit Behinderung oder Benachteiligung öffnen. Eine regionale oder kommunale Beratung und Begleitung am Übergang in die Arbeitswelt sei entscheidend, um alle jungen Menschen zu erreichen.