14.02.2019 | Redaktion
Inklusive Wege in Ausbildung
Praxisbeispiele des Paritätischen Gesamtverbandes
Eine Sammlung von Fallbeispielen zur Inklusion junger Menschen mit Behinderung veröffentlichte der Paritätische Gesamtverband. Die Broschüre zeichnet biographische Verläufe nach Verlassen der Schule nach und zeigt, wie verschiedene Träger individuelle Zugänge in Ausbildung und Beschäftigung ermöglichen. Sie ist eine Ergänzung der 2017 erschienenen Arbeitshilfe "Inklusive Wege in Ausbildung", die über die auf Bundesebene bestehenden Ausbildungs- und Förderregelungen für junge Menschen mit Behinderung informiert.
In jedem der neun Fallbeispiele wird eine Möglichkeit individueller Förderung aufgezeigt, illustriert durch eine ausführliche biographische Skizze und vertieft durch eine Einschätzung des pädagogischen Fachpersonals des jeweiligen Trägers. Darin werden zugleich die Möglichkeiten und Hürden des Ausbildungssystems, junge Menschen mit Behinderung in eine selbständige berufliche Zukunft zu begleiten, sichtbar. Ein Fazit der Autorin Almut Kirschbaum vom Paritätischen Gesamtverband: "Individuelle Begleitung und Assistenz, passgenaue, flexible Förderung und durchlässige Strukturen sind entscheidende Grundbedingungen für Inklusion am Übergang von der Schule in den Beruf – egal, ob in der regulären, in der reha-spezifischen Ausbildungsförderung im dualen System oder in der schulischen Ausbildung."
Die Fallbeispiele sind nicht repräsentativ, bilden aber einen großen Teil der Instrumente der Ausbildungsförderung und Ausbildungsregelungen ab. In den meisten Fällen wurde zu Schulzeiten ein sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt. Die jungen Menschen, über die berichtet wird, finden sich in unterschiedlichen sozialrechtlichen Definitionen von Behinderungen wieder. Die anonymisierten Fallbeispiele sind aus leitfadengestützten, zum größten Teil telefonischen Interviews mit Fach- und Führungskräften aus Paritätischen Mitgliedsorganisationen entstanden. Zusätzlich zu den Fallbeispielen zeigt ein abschließender Praxisbericht, wie junge Menschen mit Startschwierigkeiten mithilfe der Assistierten Ausbildung Zugang in die Regelausbildung finden können.