06.02.2019 | Redaktion | O-Ton Arbeitsmarkt
Mehr junge Langzeitarbeitslose
"O-Ton Arbeitsmarkt" fasst Statistik der Bundesagentur für Arbeit zusammen
747.000 Menschen unter 25 Jahren bezogen im September 2018 Hartz IV, 345.000 von ihnen waren gemäß der Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) Langzeitarbeitslose. Wie das Projekt "O-Ton Arbeitsmarkt" zeigt, stieg die Zahl der jungen "Langzeitleistungsbezieher" im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent, obwohl die Gesamtzahl der unter 25Jährigen im Hartz-IV-Bezug im gleichen Zeitraum um acht Prozent sank.
"Langzeitleistungsbezieher" sind nach der Definition der Bundesagentur erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in den vergangenen 24 Monaten mindestens 21 Monate Hartz IV-Leistungen bezogen haben. Nicht alle von ihnen sind tatsächlich arbeitslos oder arbeitsuchend. Gezählt werden nämlich auch viele Schülerinnen und Schüler – aus dem einfachen Grund, dass die Erwerbsfähigkeit im Sinne des Zweiten Sozialgesetzbuchs mit der Vollendung des 15. Lebensjahrs beginnt.
Knapp 122.000 unter 25jährige Langzeitarbeitslose waren im September 2018 tatsächlich arbeitsuchend und standen dem Arbeitsmarkt theoretisch zur Verfügung. Hier lag der Anstieg mit 18,2 Prozent gegenüber dem September 2017 also noch einmal deutlich höher. Kaum einer von diesen jungen Menschen verfügte über eine abgeschlossene Berufsausbildung und fast jeder Dritte hatte keinen (Haupt-)Schulabschluss. Gerade die Zahl junger Menschen mit so erheblichen Qualifikations- und Bildungsdefiziten ist in den letzten Jahren erheblich gewachsen.
Erhebliche Qualifikationsdefizite
Langfristig betrachtet ist es Sicht von "O-Ton Arbeitsmarkt" wahrscheinlich, dass die Kombination aus Langzeitleistungsbezug und fehlenden Berufs- und Bildungsabschlüssen für zehntausende junge Menschen zu einer Abwärtsspirale wird: "Ein fehlender Berufsabschluss gilt oft als Hürde bei der Arbeitssuche und erhöht die Wahrscheinlichkeit, langzeitarbeitslos zu werden, deutlich."