07.12.2018 | Redaktion
Neue EU-Jugendstrategie
Rat der Europäischen Union verabschiedet Entschließung
Beteiligung, Begegnung und Befähigung: Das sind die drei Grundsätze der neuen Jugendstrategie, die der Rat der EU in Brüssel beschlossen hat. Sie definiert die Ziele, Arbeitsprinzipien, Schwerpunkte, Aktionsbereiche und Maßnahmen der europäischen jugendpolitischen Zusammenarbeit für die kommenden neun Jahre. Die neue Ausrichtung der EU-Jugendstrategie beruht auf dem Verständnis, dass junge Menschen eine zukunftsrelevant gestaltende Rolle für die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten haben.
Der Rat der EU-Jugendminister sieht die Strategie auch als Antwort auf aktuelle Anforderungen und komplexe Unsicherheiten, denen junge Menschen heute gegenüberstehen - wie hohe Arbeitslosigkeit trotz guter Bildung, Digitalisierung, Fake News und antidemokratische Tendenzen. Sie soll der Jugend wie auch der Jugendpolitik dabei helfen, diese Herausforderungen anzunehmen und positiv zu gestalten. Jugendpolitik soll sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung, im Kompetenzerwerb und damit auf dem Weg in ihre Lebensautonomie unterstützen.
Die EU-Jugendstrategie will junge Menschen in ihrer mitgestaltenden Rolle fördern, indem sie ihnen Möglichkeiten und Ressourcen zur Verfügung stellt, als aktive Bürger ihre Lebenswelten mitgestalten zu können. Sie setzt sich für den Abbau von Jugendarmut und Diskriminierungen junger Menschen ein und fördert soziale Inklusion. Außerdem hat sie die Zielsetzung, dass Politikentscheidungen mit Relevanz für die Lebenslagen junger Menschen insgesamt jugendgerechter werden.
In drei Handlungsfeldern sind die Verabredungen über das gemeinschaftliche Arbeiten niedergelegt:
- Unter der Überschrift BETEILIGUNG soll mit der EU-Jugendstrategie "eine sinnvolle gesellschaftliche, wirtschaftliche, soziale, kulturelle und politische Partizipation junger Menschen" befördert werden. Dabei sollen auch digitale und inklusive Formate der demokratischen Beteiligung weiterentwickelt werden.
- BEGEGNUNG steht für europäische Begegnungen, Beziehungen und Austausche junger Menschen. Die Mitgliedstaaten sind eingeladen, grenzüberschreitende Mobilität für junge Menschen und Fachkräfte zu ermöglichen, etwa indem sie Hindernisse beseitigen und junge Menschen mit geringeren Chancen besonders unterstützen.
- Im Mittelpunkt des Aktionsbereiches BEFÄHIGUNG steht die weitere Stärkung und Profilierung von Youth Work in Europa. Eine neue Youth Work Agenda für Qualität, Innovation und Anerkennung von Jugendarbeit soll dazu beitragen, die Weiterbildung von Fachkräften sowie rechtliche Grundlagen und Ressourcen kohärenter zu gestalten.
Der Entschließung angehängt ist der EU-Arbeitsplan für die Jugend, in dem die Aktivitäten der europäischen Zusammenarbeit einschließlich der Schwerpunkte der zukünftigen EU-Ratspräsidentschaften für die nächsten drei Jahre genannt werden. Daraus geht hervor, dass während des EU-Vorsitzes Deutschlands die europäische Agenda zur Jugendarbeit beschlossen, Jugend und Demokratie thematisch behandelt und ein dritter Europäischer Kongress für Jugendarbeit stattfinden soll.
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