28.05.2018 | Redaktion | EU-Kommission
Erneuerte EU-Jugendstrategie
Vorschlag der EU-Kommission für jugendpolitische Zusammenarbeit in Europa
Die Europäische Kommission hat einen Vorschlag für eine erneuerte jugendpolitische Zusammenarbeit in Europa vorgestellt. Dieser bringt einige Neuerungen mit sich, darunter eine stärkere Fokussierung auf die Vermittlung europäischer Werte und die Förderung der politischen Partizipation junger Menschen. Die EU-Jugendprogramme werden dabei als Umsetzungsinstrumente eine starke Rolle spielen.
In den letzten acht Jahren waren die Jugend und ihre spezifischen Herausforderungen dank der EU-Jugendstrategie in der Europäischen Union stärker in den Vordergrund gerückt. Dennoch wurde viel Kritik an der bisherigen EU-Jugendstrategie geübt, darunter an der Vielzahl der Themen und Prioritäten, die den Mitgliedstaaten nur wenige Gestaltungsräume ließen oder etwa daran, dass die Ziele wenig bindend waren. Mit ihrer Mitteilung will die EU-Kommission einen anderen Weg einschlagen. Während die letzte EU-Jugendstrategie acht Themenfelder mit entsprechenden jugendpolitischen Zielen festlegte, beschloss sie nun vier übergreifende Ziele und drei Aktionsbereiche.
Die Ziele lauten:
- Junge Menschen dazu befähigen, ihr Leben selbst zu gestalten und sie mit Kompetenzen auszustatten, die es ihnen ermöglichen, sich in einer sich verändernden Welt zu behaupten;
- Junge Menschen dazu ermutigen, aktive Bürger zu werden, solidarisch zu handeln und positive Veränderungen in ihren Lebenswelten zu gestalten, inspiriert durch die europäischen Werte und eine europäische Identität;
- Soziale Exklusion junger Menschen zu verhindern;
- Wirkungen von Politikentscheidungen, die junge Menschen betreffen, durch mehr Dialog und sektorübergreifende Herangehensweise zu verbessern.
Die Aktionsbereiche der neuen EU-Jugendstrategie sind:
*ENGAGE*: Stärkung der Teilhabe junger Menschen am demokratischen Miteinander
*CONNECT*: Freiwilliges Engagement, Lernmobilität, Solidarität und interkulturelles Miteinander ermöglichen
*EMPOWER*: Jugendarbeit durch mehr Qualität, Innovation und Anerkennung stärken
Künftig soll die EU-Jugendstrategie junge Menschen stärker dabei unterstützen, ihr eigenes Leben selber zu gestalten und die dafür nötige Kompetenzen und Handlungsfähigkeiten zu erwerben. Innerhalb der EU-Institutionen sollen sie stärker gehört und beteiligt werden. So sollen unter anderem der Strukturierte Dialog, nun "EU Youth Dialogue", gestärkt und neue Beteiligungsformen wie digitale Prozesse eingeführt werden. Auch sollen sich nach dem Willen der Kommission die Mitgliedstaaten stärker bemühen gesetzliche und administrative Hürden aufzuheben, die grenzüberschreitende Freiwilligendienste und Solidaritätsprojekte erschweren.
Im Fokus: Benachteiligte Jugendliche
Benachteiligte junge Menschen waren nach dem Selbstverständnis der EU-Jugendstrategie schon immer eine prioritäre Zielgruppe. Aus Sicht der Kommission haben die bisherige Maßnahmen aber nicht wie gewünscht gewirkt. Es soll daher mehr unternommen werden, um benachteiligte junge Menschen zu erreichen und ihre Teilhabe zu gewährleisten. Die EU-Kommission sieht eine klare Verbindung zwischen Benachteiligung und Teilhabe am demokratischen Leben.
Insbesondere mit dem "EU Youth Dialogue", der Fortsetzung des bisherigen "Strukturierten Dialogs", sollen weiterte Zielgruppen erreichen werden, insbesondere in ihren jeweiligen Sozialräumen. Die Verantwortung dafür liegt bei den Mitgliedstaaten, die aufgerufen sind, auch auf lokaler Ebene für einen verstärkten politischen Dialog zu sorgen. Dabei soll die "Inclusion and Diversity Strategy" im Rahmen von Erasmus+ beispielgebend sein.
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