25.01.2018 | PM KMK | Redaktion
KMK: Empfehlung zur Berufsorientierung
Während der 360. Kultusministerkonferenz haben die Kultusministerinnen und -minister eine gemeinsame Empfehlung zur Beruflichen Orientierung an Schulen beschlossen. Die Kultusministerkonferenz stellt Grundsätze, Ziele und Maßnahmen vor, die Schülerinnen und Schüler durch eine frühe, praxisorientierte und individuelle Berufsorientierung bestmöglich auf die Berufs- und Arbeitswelt vorbereiten und damit einen erfolgreichen Übergang in Ausbildung, Studium und Beruf ermöglichen sollen.
Neben der Empfehlung aktualisiert die KMK auch die Dokumentation zur Beruflichen Orientierung an allgemeinbildenden Schulen. Die Dokumentation ist eine Übersicht über die Aktivitäten der Länder zur Beruflichen Orientierung, welche die gesetzlichen Regelungen und Vereinbarungen, ihre übergeordneten Zielsetzungen und Inhalte, die Angebote zur Praxiserfahrung, die Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit, die besonderen Maßnahmen in Bezug auf Zielgruppen und inhaltlicher Ausrichtungen sowie die Verankerung in der Lehrerbildung beinhaltet. Die Berufliche Bildung war das zentrale Thema für das Präsidentschaftsjahr 2017.
In ihren Grundsätzen formuliert die Empfehlung ein Leitbild, das eine intensive, mehrjährige Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler aller Schulformen im Rahmen einer individuellen Förderung vorsieht: "Berufliche Orientierung findet im Rahmen einer individuellen Förderung über mehrere Jahre hinweg als Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit ihren Neigungen und Wünschen, Perspektiven und Möglichkeiten statt. Ausgehend von Interessen, Kompetenzen und Potenzialen sollen die Schülerinnen und Schüler in einem langfristig angelegten Prozess befähigt werden, sich reflektiert, selbstverantwortlich, frei von Klischees und aktiv für ihren weiteren Bildungs- und Berufsweg, vor allem für einen Beruf und damit für eine Ausbildung bzw. ein Studium oder ein Berufsfeld zu entscheiden." In diesem Prozess sei auch die Einbindung aller schulischen und außerschulischen Akteure vor Ort unabdingbar.
Die Länder haben sich zum Ziel gesetzt, dass Berufsorientierung nach den Grundsätzen dieser Empfehlung an allen Schulen verankert und bei Bedarf weiterentwickelt wird. Die Konzepte der einzelnen Länder sollen einer kontinuierlichen Qualitätsentwicklung unterliegen. Als wesentliche Maßnahmen zur Umsetzung der Grundsätze formuliert die Empfehlung unter anderem eine verstärkte Zusammenarbeit allgemeinbildender Schulen mit beruflichen Schulen, die Einbindung des Themas Berufliche Orientierung in die Aus-, Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte sowie flexible und individuelle Beratungsangebote und Begleitstrukturen für Jugendliche. Neue Wege der Berufsorientierung, vor allem im digitalen Bereich, sollen länderübergreifend offensiv vorangetrieben werden, zum Beispiel über Apps oder webbasierte Anwendungsformen.