21.02.2025
Übergang Schule – Beruf in ländlichen Räumen
Herausforderungen und Lösungsansätze für berufliche Orientierung und Beratung
von M. Tuan Nguyen
Der Übergang von der Schule in die Ausbildung stellt eine entscheidende Lebensphase für junge Menschen dar. Vor allem in ländlichen Regionen mit sozioökonomisch schwächeren Voraussetzungen ist dieser Prozess mit vielen Herausforderungen verbunden. Dieser Gastbeitrag nimmt eine begriffliche Einordnung sowie eine Bestandsaufnahme vor und legt die spezifischen Bedingungen des Übergangsprozesses in ländlichen Räumen dar. Ausgehend von den Herausforderungen und den Auswirkungen auf Beratungs- und Unterstützungsangebote bietet er anschließend eine Auswahl an Lösungsansätzen an.
Während in städtischen Gebieten ein Spektrum an Ausbildungsplatzangeboten und unterstützenden Dienstleistungen zur Verfügung steht, ist die Situation in einigen ländlichen Räumen durch infrastrukturelle, soziale und wirtschaftliche Besonderheiten geprägt. Dies bringt sowohl für junge Menschen am Übergang von der Schule in die Ausbildung als auch für Beratungsfachkräfte Herausforderungen mit sich. Im Folgenden wird eine Analyse der Ausgangsbedingungen vorgenommen, um im nächsten Schritt zu Lösungsvorschlägen zu gelangen.
Ländliche Räume – Einordnung und Ausgangslage
"Ländlicher Raum" werden verkürzt Regionen genannt, die nicht zu urbanen Zentren zählen. Es ist jedoch problematisch, von dem ländlichen Raum im Singular zu sprechen, da die Lebens- und Arbeitsverhältnisse in ländlichen Räumen stark variieren. (1) Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) (2), das sich am Thünen-Institut (3) orientiert, klassifiziert ländliche Räume anhand der Kategorien "Ländlichkeit" und "sozioökonomische Lage" (siehe Abbildung 1).
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Abbildung 1: Verteilung der Kategorien "Ländlichkeit" und "sozioökonomische Lage"; Thünen-Institut zitiert in und bearbeitet vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL 2021)
In die Kategorie "Ländlichkeit" werden Indikatoren wie Siedlungsdichte, Anteil land- und forstwirtschaftlicher Flächen, Anteil von Ein- und Zweifamilienhäusern, regionales Bevölkerungspotenzial und Erreichbarkeit von Oberzentren eingeordnet und in drei Grade (sehr ländlich, eher ländlich und nicht ländlich) untergliedert. Die Kategorie "sozioökonomische Lage" enthält die Indikatoren Arbeitslosenquote, Bruttolöhne, Einkommen, kommunale Steuerkraft, Wanderungssaldo von Menschen zwischen 18 und 29 Jahren, Wohnungsleerstand, Lebenserwartung sowie Schulabbrecherquote und wird in zwei Stufen (gute sozioökonomische Lage und weniger gute sozioökonomische Lage) eingeteilt. Die ländlichen Räume nach Thünen-Institut (4) umfassen die Landkreise außer den Kreisen in den Ballungsräumen sowie einige kleine kreisfreie Städte unter 100.000 Einwohnern. (5)
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Abbildung 2: Verteilung der Bevölkerung im Alter von 18 bis 24 Jahren; Statistisches Bundesamt o. D. b
In Deutschland leben etwa 60 Millionen Personen (71 Prozent) in Großstädten und deren Umland. Im Umkehrschluss sind 24 Millionen Menschen (29 Prozent) in ländlichen Räumen beheimatet. (6) Es gibt Divergenzen in Bezug auf die Altersstruktur in den einzelnen Regionen. Beispielsweise liegt in vielen ländlichen Räumen Ostdeutschlands und vereinzelt auch Westdeutschlands der Anteil der jungen Bevölkerung im Alter von 18 bis 24 Jahren bei nur 4,4 bis 6,5 Prozent, anders als in vielen urban-metropolnahen Räumen mit 8,1 bis 13,5 Prozent (siehe Abbildung 2). (7)
Das Leben und Arbeiten in ländlichen Räumen bietet sowohl Vorteile als auch Herausforderungen. Die Unterschiede variieren stark je nach Region und beeinflussen die jungen Menschen vor Ort beim Übergang von der Schule in eine Berufsausbildung.
Vorteile ländlicher Räume
Lebenshaltungskosten | Im Vergleich zu städtischen Gebieten sind die Lebenshaltungskosten in ländlichen Räumen in der Regel niedriger. Dies betrifft insbesondere die Mieten, aber auch die Preise für Lebensmittel und andere Güter des täglichen Bedarfs. Diese geringeren Kosten können für Auszubildende und ihre Familien eine finanzielle Entlastung darstellen. (8) |
Lebensqualität | Die höhere Lebensqualität in ländlichen Gebieten wird von vielen geschätzt. Dazu gehören eine geringere Umweltbelastung, mehr Grünflächen und eine ruhigere Umgebung. Diese Faktoren können sich positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden auswirken. Menschen in ländlichen Gebieten leiden tendenziell weniger unter psychischen Belastungen als in städtischen Ballungsräumen. |
Soziales Netz | In ländlichen Räumen sind die sozialen Gemeinschaften oft enger und stärker vernetzt. Diese sozialen Strukturen können insbesondere für junge Menschen von Vorteil sein, die sich dadurch besser unterstützt und integriert fühlen. In vielen ländlichen Räumen gibt es zudem eine hohe Bereitschaft zur freiwilligen Arbeit und gegenseitigen Unterstützung, was ein starkes soziales Netz bietet. (9) |
Weniger Kosten, Stress, Anonymität, Großstadtlärm, Trubel und Verkehr sind allgemein Vorteile, die das Leben in ländlichen Räumen charakterisieren. Diese Aspekte tragen zu einem insgesamt ruhigeren und oft gesünderen Lebensstil bei. Allerdings ist zu hinterfragen, ob diese idyllischen Bilder immer der Realität entsprechen, insbesondere in sozioökonomisch schwächeren ländlichen Räumen. (10) Denn die Nachteile sind nicht unerheblich.
Herausforderungen ländlicher Räume
Mobilität
In ländlichen Räumen mit sozioökonomisch schwächeren Voraussetzungen ist oft die strukturelle Anbindung unzureichend. Auf dem Land werden 60 Prozent aller Strecken durch den motorisierten Individualverkehr (Pkws oder andere Kraftfahrzeuge) zurückgelegt. Wiederum ist der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) durch geringe Taktung, eingeschränkte Bedienzeiten und unzureichende Gebietsabdeckung gekennzeichnet und zunehmend unattraktiv. Dies erschwert jungen Menschen den Zugang zu Ausbildungsplätzen, Berufsschulen und Freizeitaktivitäten. Anders als in den urbanen Regionen sind die Distanzen zwischen Wohnort, Schule, Berufsschule und Ausbildungsplatz größer, beim Besuch von Berufsschulen müssen gegebenenfalls weitere Strecken zurückgelegt werden. Jugendliche sind bei längeren Strecken auf private Fahrzeuge angewiesen, was zusätzliche Kosten und logistische Herausforderungen mit sich bringt. (11)
Digitale Teilhabe
In vielen ländlichen Regionen – insbesondere in ökonomisch schwachen und abgelegenen – ist die Telekommunikationsinfrastruktur unzureichend. Die digitale Infrastruktur bleibt oft hinter den Standards städtischer Regionen zurück, was besonders in Zeiten des digitalen Lernens problematisch ist. Eine Befragung des BMEL ergab, dass die Zufriedenheit mit der Internetversorgung, der mobilen Datenverbindung sowie dem Handyempfang in ländlichen Räumen bis zu 10 Prozentpunkte hinter der in Ballungszentren liegt. (12)
Berufsperspektiven
In der Vergangenheit waren mangelnde Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten Anlass für den Wegzug junger Menschen, inzwischen leiden Unternehmen in ländlichen Räumen zunehmend an Fach- und Arbeitskräftemangel. Doch in vielen ländlichen Regionen mangelt es bei Ausbildungsberufen an Vielfalt, beispielsweise an hochwertigen Ausbildungsberufen im Dienstleistungssektor. Die langfristigen Berufsperspektiven in ländlichen Gebieten sind oft begrenzter als in städtischen Regionen. Die Passung ist eine weitere Herausforderung: die Interessen der Kandidatinnen und Kandidaten stimmen häufig nicht mit den Erfordernissen der Ausbildungsstellen überein. (13)
Regionalkarte zur Angebots-Nachfrage-RelationDas Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) führt jährlich die Erhebung über neu abgeschlossene Ausbildungsverträge zum 30. September im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in direkter Zusammenarbeit mit den für die Berufsausbildung zuständigen Stellen durch. Die Regionalkarte zur Angebots-Nachfrage-Relation bildet das Verhältnis von angebotenen Stellen auf 100 nachfragende Jugendliche ab.
Zur Regionalkarte auf bibb.de
Verfügbarkeit von Beratungsangeboten
Die Verfügbarkeit und Qualität von Beratungsangeboten für Jugendliche sind entscheidende Faktoren, um den Übergang von der Schule in eine Ausbildung erfolgreich zu gestalten. In ländlichen Regionen sind diese Angebote oft weniger umfangreich als in städtischen Gebieten. Jugendliche vor allem in abgelegenen ländlichen Räumen haben seltener Zugang zu Berufsberatungsstellen und Coaching-Programmen, die sie bei der Berufsorientierung unterstützen könnten. Das führt dazu, dass viele nicht ausreichend Unterstützung bei der Berufsorientierung und der Suche nach Ausbildungsplätzen erhalten. (14) Die Beratungsstellen von Trägern oder den Jugendberufsagenturen in den Landkreisen befinden sich in der Regel in den größeren Orten der Region, was am Beispiel der Flächenbundesländer Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sichtbar wird. (15) (16) Für Jugendliche weiter außerhalb dieser Städte sind diese Einrichtungen häufig nur mit weit größerem Aufwand zu erreichen. Auch soziale Treffpunkte und Freizeitangebote sind in ländlichen Regionen oft weniger vielfältig als in urbanen Gebieten. (17)
Lösungsansätze
Von der Komm- zur Geh-Struktur
Eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel erleichtert den täglichen Weg zur Ausbildungsstelle und Berufsschule sowie zu Freizeitaktivitäten. Mobilität ist entscheidend für die soziale und berufliche Teilhabe. Unternehmen können durch monetäre Leistungen wie Fahrtkostenunterstützung dazu beitragen, die Mobilität junger Menschen zu verbessern. Auf Grundlage des Mobilitätszuschusses im Rahmen der Ausbildungsgarantie können Fahrtkosten für zwei (fiktive) Familienheimfahrten pro Monat im ersten Ausbildungsjahr übernommen werden, wenn Ausbildungssuchende eine wohnortferne Ausbildung aufnehmen.
Flexible, dezentrale und erreichbare Beratungsinfrastrukturen zahlen sich aus.
In ländlichen Räumen, in denen das Verkehrsnetz und die Taktung nicht ausreichend ausgebaut sind, zahlen sich flexible, dezentrale und erreichbare Beratungsinfrastrukturen aus. Sie können den Zugang zu Institutionen und Distanzen niedrigschwellig halten. Die Installation von Beratungsangeboten oder -stellen an dezentralen Orten kann Erreichbarkeit sicherstellen, wenn auch nur mit eingeschränkter zeitlicher Verfügbarkeit. Mobile, aufsuchende Unterstützung und Beratung ermöglicht den Übergang von einer Komm- zu einer Geh-Struktur. Alle beratenden Angebote, zum Beispiel die der Jugendberufsagenturen oder der Berufsberatung, sollten schauen, wo sich die jungen Menschen aufhalten und gut erreicht werden können. Das können etwa Jugendtreffs, Schulen und Vereine sein, bei Bedarf auch in den Dörfern selbst.
Digitale Angebote
Der Ausbau der digitalen Infrastruktur ist entscheidend, um digitales Lernen und digitale Teilhabe zu ermöglichen. In der Beratung besteht die Möglichkeit, verstärkt auf Online-Beratungen zu setzen und digitale Tools zur Berufsorientierung und Bewerbungsvorbereitung zu nutzen, um junge Menschen über Distanz besser zu erreichen und um sicherzustellen, dass alle Zugang zu den notwendigen Informationen und Unterstützungen haben, unabhängig von ihrem Wohnort.
Digitale Bildungsplattformen wie "AzubiWelt" (18) und "zynd" (19) bieten jungen Menschen eine zentrale Anlaufstelle für Informationen über Ausbildungsplätze und Berufsfelder. Diese Plattformen ermöglichen es jungen Menschen, sich ortsunabhängig zu informieren und zu bewerben, was besonders in ländlichen Regionen mit schwacher Infrastruktur von Vorteil ist. Neben Informationsmaterialien können auch interaktive Elemente wie virtuelle Rundgänge durch Ausbildungsbetriebe oder Online-Bewerbungstrainings enthalten sein, um die Berufswahlentscheidung zu erleichtern. Der Einsatz von Bots bietet sich in der Kommunikation mit Jugendlichen für die Beantwortung einfacher Fragen an.
Wichtig ist hierbei, dass die jeweiligen Formate die Jugendlichen auch technisch (zum Beispiel mobile Endgeräte) sowie inhaltlich (zum Beispiel verschiedene Abschlussniveaus der Jugendlichen) ansprechen, damit sie von ihnen angenommen werden. Ebenso sollten die Beratungsfachkräfte bereit sein, sich diese neuen technischen Möglichkeiten und Methoden anzueignen. Neben diesen digitalen Formaten sollte es jedoch immer auch die Möglichkeit für junge Menschen geben, persönlich mit Beratungsfachkräften zu kommunizieren.
Lokale Initiativen und Netzwerke
Kommunale Initiativen und Bündnisse können eine wichtige Rolle dabei spielen, junge Menschen in ihrer Region zu halten und ihnen Perspektiven zu bieten. Dies kann durch die Unterstützung von Projekten geschehen, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Region zugeschnitten sind. Schulabsolventinnen und -absolventen mit dem Ziel einer dualen Ausbildung haben häufig nur sehr ungenaue Vorstellungen von der Vielfalt an Ausbildungsmöglichkeiten vor Ort und nutzen mangels Kenntnissen nicht alle Chancen aus. Oft sind die beruflichen Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten für Jugendliche lokal in Wirklichkeit besser, als es das Image der Heimatregion suggeriert. Zielgruppengerechte Informations-, Beratungs-, Vermittlungs- und Mentoring-Angebote können wesentliche Elemente einer Lösungsstrategie sein. (20) Im lokalen und kommunalen Netzwerk sollten alle Partner aus den verschiedenen Bereichen und Orten beteiligt sein, um gemeinsam Aspekte wie Zugangswege und Erreichbarkeit zu thematisieren und lokale Strategien zu entwickeln.
Für Fachkräfte besteht eine Aufgabe darin, die Jugendlichen über weniger bekannte, aber dennoch attraktive Berufsfelder und Unternehmen in der Region zu informieren. Das erfordert von den Fachkräften ein aktuelles Wissen über regionale und überregionale Angebote. Durch Kooperationen mit lokalen Unternehmen können sie aktuelle Informationen über offene Ausbildungsplätze zu erhalten und an die Jugendlichen weitergeben.
Ausbildungsnetzwerke, in denen sich kleinere und mittlere Unternehmen zusammenschließen, bündeln Ressourcen und ermöglichen ein breiteres Spektrum an Angeboten.
Schulen können verstärkt mit lokalen Unternehmen und Bildungsinstitutionen zusammenarbeiten, um umfassende Berufsorientierungsprogramme anzubieten. Aktionsbündnisse wie "Schulewirtschaft" zeigen, dass solche Kooperationen die Berufswahlkompetenz der Schülerinnen und Schüler erhöhen können. (21) Auch können Praktika und berufsvorbereitende Maßnahmen bereits während der Schulzeit Einblicke in verschiedene Berufsfelder in der Region bieten. Ein Modell ist das Konzept der Ausbildungsnetzwerke, in denen sich kleinere und mittlere Unternehmen zusammenschließen. Dies ermöglicht es den Betrieben, ihre Ressourcen zu bündeln und den Schulabsolventinnen und -absolventen ein breiteres Spektrum an Angeboten zu ermöglichen. Der Berufsbildungsbericht 2024 betont die Bedeutung frühzeitiger Berufsorientierung, um Übergangsprobleme zu minimieren. (22) Zudem können Unternehmen beispielsweise durch die Bereitstellung von Praktikumsplätzen und Beteiligung an Berufsorientierungsprogrammen Jugendliche an sich binden.
Stärkung der Beratung
Beratungsfachkräfte spielen eine zentrale Rolle dabei, Jugendliche im Übergang von der Schule in eine Ausbildung zu unterstützen und individuell zu fördern. In ländlichen Räumen stehen sie vor spezifischen Herausforderungen und müssen gleichzeitig die vorhandenen Potenziale nutzen. Es gilt, im Kontext von Beratung und Unterstützung auf die regionalen Rahmenbedingungen – und damit auch Fragen der Lebenswelt junger Menschen – einzugehen.
Um der Gefahr der sozialen Isolation und der Abwanderung von Jugendlichen zu begegnen, sollten Beratungsfachkräfte ihnen nicht nur berufliche, sondern auch soziale Unterstützung bieten. Die Bindung der Jugendlichen an ihre Heimatregion kann durch die Förderung ihrer Interessen und entsprechende Angebote gestärkt werden.
Berufsorientierungs- und Beratungsangebote sollten kontinuierlich angepasst werden und flexibel und kreativ auf die spezifischen Gegebenheiten reagieren.
Auch Möglichkeiten des Ausprobierens und Erkundens sollten vor Ort ermöglicht werden, etwa Formate wie Speed-Dating, Woche der Ausbildung oder Ausbildungsmessen. Berufsorientierungs- und Beratungsangebote sollten kontinuierlich angepasst, weiterentwickelt sowie ausgeweitet werden und gleichzeitig flexibel und kreativ auf die spezifischen Gegebenheiten und Herausforderungen in ländlichen Räumen reagieren. Dies erfordert eine gewisse Flexibilität seitens der Bildungseinreichungen bei der Gestaltung der Beratungsstrategien und -methoden. Digitale Angebote einzubinden kann ebenso wertvoll sein wie sich mobil zu zeigen, beziehungsweise Konzepte und Angebote mobil zu gestalten.
Beteiligung der Jugendlichen
Über allen genannten Aspekten – Mobilität, digitaler Teilhabe, Berufsperspektiven und Beratungsangeboten – steht der Wunsch vieler jungen Menschen in den ländlichen Räumen nach der Wahrnehmung ihrer Interessen. Diese Zielgruppe sollte zu ihrer Sicht befragt und mit einbezogen werden. So können etwa bedarfsorientiert Beratungsstrukturen angepasst werden. Wenn die jungen Menschen angehört und ernstgenommen werden, können sie ein Gefühl der Mitgestaltung und somit auch eine Bleibeperspektive entwickeln. Durch niedrigschwellige Beteiligungsprozesse können junge Menschen ihre Bedürfnisse und Unterstützungsbedarfe artikulieren und in Entwicklungen vor Ort involviert werden. Die (erwachsenen) Entscheidungsträgerinnen und -träger in der lokalen Politik und Wirtschaft sollten diesen Ideen und Wünschen auch Rechnung tragen, damit sich langfristig die Schul-, Arbeits- und Lebenswirklichkeit der jungen Menschen in den ländlichen Räumen positiv entwickelt.