| Ausgabe 4 | 16.04.2019 | Zahl der Leserinnen und Leser: 14.749 | | | Liebe Leserinnen und Leser, wissen Sie noch, wie das war, als Sie sich für Ihren Berufsweg entschieden haben? Haben Sie viele Informationen gesammelt und dann eine faktenbasierte Wahl getroffen? Wahrscheinlich nicht, denn "wir sind nicht so autonom, wie wir denken", erklärt Berufsbildungsforscher Joachim Gerd Ulrich (BIBB) in unserem aktuellen Interview. Vor allem die Anerkennung, die wir uns von unserer Berufswahl erwarten, spiele eine entscheidende Rolle. Er spricht auch über die wachsenden Passungsprobleme am Ausbildungsmarkt, die im gerade veröffentlichten BIBB-Datenreport 2019 dokumentiert werden. "Es erscheint zunehmend schwieriger, regionale, qualifikatorische und berufsspezifische Verschiedenheiten auszugleichen", heißt es in der Pressemitteilung des Instituts.
Diese Entwicklung muss nicht einfach hingenommen werden. In der neuen BWP-Ausgabe mit dem Titel "Wege in den Beruf" schreibt BIBB-Forschungsdirektor Hubert Ertl: "Um das Potenzial beruflicher Bildung gerade in Zeiten dynamischer Veränderungen am Arbeitsmarkt zu stärken, gilt es, unsere Erkenntnisse zu Prozessen der Berufsorientierung und Berufswahl und zu betrieblichen Entscheidungsmustern auszubauen."
Eine anregende Lektüre und entspannte Osterferien wünscht Ihnen
Ihre überaus-Redaktion
Wenn der Newsletter nicht richtig angezeigt wird, klicken Sie bitte hier: https://www.ueberaus.de/wws/nl-4-2019.php | |
| ueberaus | | | "Welche Anerkennung bringt mir der Beruf, den ich wähle?" | | | | Joachim Gerd Ulrich forscht im BIBB zu den Themen Berufswahl und Ausbildungsmarkt sowie zu den Übergängen Schule - Berufsausbildung. Im Interview spricht er über Passungsprobleme, den Übergangsbereich und die Rolle des sozialen Umfelds im Berufswahlprozess. Er stellt auch die Frage nach unserem hergebrachten Bildungsbegriff, der stark zwischen Theorie und Praxis unterscheidet. Zum Videointerview | |
| BIBB | | | Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2019 | | | | Der BIBB-Datenreport ergänzt den Berufsbildungsbericht der Bundesregierung. Es zeigt sich, dass auch 2018 mehr Ausbildungsverträge geschlossen wurden als im Vorjahr. Der Ausbildungsmarkt ist jedoch weiterhin von Passungsproblemen gekennzeichnet. Themenschwerpunkt sind die "Fachkräftequalifikationen und Kompetenzen für die digitalisierte Arbeit von morgen". BIBB: Datenreport 2019 | |
| BIBB | | | BWP 2/2019: Wege in den Beruf | | | Die BWP-Ausgabe thematisiert die Übergänge an der so genannten "zweiten Schwelle", also von der Erstausbildung in das Berufsleben. Es zeigt sich, dass berufliche Aus- und Weiterbildung ein guter Weg ist, um das Risiko von längerfristiger prekärer Beschäftigung zu verringern. Eine praxisnahe Ausbildung bereitet zielführend auf berufliche Facharbeit im deutschen Arbeitsmarkt vor und ermöglicht auch den Wechsel zu verwandten oder vollständig anderen Berufen. BIBB: BWP 2/2019: Wege in den Beruf | |
| Berufsorientierungsprogramm | | | Geänderte BOF-Richtlinie | | | Geflüchtete und Zugewanderte mit Unterstützungsbedarf, die nicht mehr schulpflichtig sind, können im Rahmen der "Berufsorientierung für Flüchtlinge (BOF)" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) auf ihrem Weg in die Ausbildung gefördert werden. Durch die geänderte Förderrichtlinie ist Unterstützung nun für weitere Berufe und eine erweiterte Zielgruppe möglich. BOF: Berufsorientierung für Flüchtlinge | |
| |
| Ausbidlungsmarkt | | | Imagefilm des Projekts "Stark für Ausbildung" | | | Der Imagefilm des Projekts "Stark für Ausbildung", das vom DIHK und der ZWH getragen wird, zeigt, wie Ausbilderinnen und Ausbilder auch in schwierigen Situationen mit Jugendlichen souverän bleiben. Weitere Filme widmen sich kulturellen Unterschieden und Sprachbarrieren bei der Ausbildung von jungen Menschen mit Fluchthintergrund. Das Ziel der Angebote von "Stark für Ausbildung" ist, Ausbildung im Betrieb weiter zu entwickeln, um auch in Zukunft Jugendliche zu starken Azubis und Top-Nachwuchskräften zu qualifizieren. Stark-fuer-Ausbildung: Filme | |
| Teilhabe | | | Empfehlungen zum Teilhabechancengesetz | | | Anfang 2019 trat das neue Teilhabechancengesetz in Kraft – eine Ergänzung des SGB II, die dazu beitragen soll, Langzeitarbeitslosen ohne realistische Chancen auf einen Job am ersten Arbeitsmarkt neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu eröffnen. Den Jobcentern wurde damit ein neues Förderinstrument an die Hand gegeben: § 16i SGB II "Teilhabe am Arbeitsmarkt". Nun veröffentlichte der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge Empfehlungen zur Ausgestaltung dieses neuen Instruments. Der Deutsche Verein sieht in der Förderung nach § 16i SGB II einen zentralen Baustein zur Teilhabe am Arbeitsmarkt. Deutscher Verein: Förderung nach § 16i SGB II (PDF) | |
| Grundbildung | | | Mehr Grundbildung für Ungelernte | | | Die beruflichen Anforderungen an An- und Ungelernte steigen infolge zunehmender Digitalisierung und Automatisierung von Arbeitsprozessen. Der Bedarf für Weiterbildungsmaßnahmen ist bei Beschäftigten besonders hoch, die nicht ausreichend lesen und schreiben können. Gerade sie haben aber oft Schwierigkeiten, sich beruflich weiter zu qualifizieren. Deshalb bieten immer mehr Unternehmen begleitend zu fachlichen Schulungen arbeitsplatzorientierte Lerneinheiten zur Grundbildung an. Das zeigt eine Erhebung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). IW: Grundbildung – Ohne Basis keine Expertise | |
| Flüchtlinge | | | Längere Asylverfahren verzögern Integration und Spracherwerb | | | Der Asylstatus hat Auswirkungen auf die Integration in den ersten Arbeitsmarkt: Längere Asylverfahren verzögern den Übergang in die Erwerbstätigkeit sowie den Beginn von Sprachkursen. Das geht aus einem aktuellen Bericht des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Der IAB-Kurzbericht zeigt, wie sich die Dauer des Asylverfahrens beziehungsweise der aktuelle Asylstatus auf die Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen und deren Möglichkeiten zum Spracherwerb auswirkt. Die Herkunftsländer der Flüchtlinge werden in dieser Analyse ebenfalls berücksichtigt. IAB-Kurzbericht zur Integration am Arbeitsmarkt | |
| Inklusion | | | Initiative "Arbeitgeber gewinnen" | | | Die Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen ist trotz der insgesamt guten Arbeitsmarktlage immer noch bedeutend höher als allgemein. Die Initiative "Einstellung zählt – Arbeitgeber gewinnen", die das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) ins Leben gerufen hat, richtet sich darum gezielt an Unternehmen und Betriebe, die derzeit aus unterschiedlichsten Gründen noch keine schwerbehinderten Menschen ausbilden. Kernanliegen ist es, Arbeitgeber durch Information und Aufklärung auf die Potenziale von schwerbehinderten Menschen aufmerksam zu machen und sie so für deren Beschäftigung zu gewinnen. BMAS: Initiative "Einstellung zählt – Arbeitgeber gewinnen" | |
| Inklusion | | | 10 Jahre UN-Behindertenrechtskonvention | | | Vor zehn Jahren trat in Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention in Kraft. Seither wurde aus Sicht des Deutschen Instituts für Menschenrechte, der Monitoring-Stelle für die Umsetzung der Konvention, vieles auf den Weg gebracht, um Menschen mit Behinderungen ein selbstbestimmtes Leben und gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen. In einem Bericht zieht das Institut eine Zwischenbilanz. Darin beleuchtet es den aktuellen Stand der Dinge: Wo gibt es positive Entwicklungen und wo bleiben noch gravierende Probleme bei der Umsetzung? Institut für Menschenrechte: Zwischenbilanz 10 Jahre UN-BRK (PDF) | |
| Inklusion | | | Vorschläge zur weiteren Umsetzung der UN-BRK | | | Das Forum behinderter Juristinnen und Juristen (FbJJ) hat Vorschläge für Gesetzesänderungen zur weiteren Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention vorgestellt. Auch zehn Jahre nach Inkrafttreten der UN-BRK in Deutschland würden die Menschenrechte behinderter Menschen immer wieder missachtet, stellt der Sprecher des Forums, Horst Frehe, fest. Das gelte für die gesetzlichen Vorschriften zur Barrierefreiheit und die Regelungen zu Leistungen zur Teilhabe behinderter Menschen gleichermaßen.
Leider nicht mehr verfügbar! | |
| Inklusion | | | Wie inklusiv ist die Jugendforschung? | | | Seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention sind schon viele Barrieren beseitigt worden, die Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes Leben und gleichberechtigte Teilhabe erschweren. Doch wie inklusiv ist eigentlich die Jugendforschung? Diese Frage stellte sich das Deutsche Jugendinstitut (DJI) und erarbeitete einen Leitfaden, der aufzeigt, wie Jugendliche mit Behinderung bei quantitativen Befragungen stärker einbezogen werden können. Darin fassen sie die Erkenntnisse aus einem zweijährigen Forschungsprojekt zusammen. DJI: Quantitative Erhebungen mit Jugendlichen mit Behinderung (PDF) | |
| Inklusion | | | Inklusive Freiwilligendienste | | | Ob Freiwilligendienst oder Workcamp – alle können sich im Ausland engagieren. Das Auslandsengagement bietet nicht nur die Gelegenheit, Land und Leute kennenzulernen, sondern ermöglicht wichtige persönliche und berufliche Erfahrungen und leistet damit einen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung. Der Essener Verein Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit e. V. (bezev) berät Menschen mit Behinderungen zu Angeboten des Auslandsengagements und bietet Beratungs- und Begleitungsangebote für inklusiv arbeitende Organisationen und Institutionen an. bezev: Angebote des Vereins | |
| |
| Arbeitssicherheit in verschiedenen Sprachen | | | Arbeitssicherheit ist ein wichtiges Thema, bei dem Sprachbarrieren oftmals besonders im Wege stehen können. Deshalb hat das Netzwerk Unternehmen integrieren Flüchtlinge einen Flyer herausgegeben, in dem die wichtigsten Gefahrenzeichen in fünf verschiedenen Sprachen erklärt werden: Deutsch, Englisch, Farsi, Tigrinya und Arabisch.
Leider nicht mehr verfügbar! | |
| Übersetzungshilfen für Gastro- und Pflegebranche | | | Es gibt viele branchentypische Begriffe, die geflüchtete Menschen im Sprachkurs meist nicht lernen. Damit der Berufseinstieg schnell gelingt, hat das Netzwerk Unternehmen integrieren Flüchtlinge Wörterbücher erstellt. Darin werden wichtige deutsche Begriffe in die Sprachen Englisch, Arabisch, Farsi und Tigrinya übersetzt.
Leider nicht mehr verfügbar! | |
| Europäische Fördermittel für Arbeit, Bildung und Zukunft | | | Krisenhilfe bei Wohnungsnot, aufsuchende Sozialarbeit, Reintegration bei Schulverweigerung, Bildungsangebote für Arbeitslose und öffentlich geförderte Beschäftigung – wie vielfältig die mit Mitteln der Europäischen Union unterstützten sozialen Projekte sind, zeigt eine Broschüre des Caritasverbands im Erzbistum Köln. Caritasverband Erzbistum Köln: Arbeit - Bildung - Zukunft (PDF) | |
| 07. und 08. Mai 2019 | Berlin | | | AlphaDekade-Konferenz 2019 – Literalität und Teilhabe | | | Die Konferenz der Koordinierungsstelle der Dekade für Alphabetisierung im Auftrag des BMBF und der KMK stellt die Frage, welche Bedeutung geringe Literalität und Grundkompetenzen für die gesellschaftliche Teilhabe haben. Es wird diskutiert, wie die Ergebnisse der LEO-Studie zur Erreichung der Dekadenziele genutzt werden können. | |
| 20. bis 24. Mai 2019 | online | | | Digitalisierung und ihre Chancen für Non-Profit-Organisationen | | | Die Haus des Stiftens gGmbH bietet, mit Förderung durch die Robert Bosch Stiftung, eine Webinarwoche für Non-Profit-Organisationen an. Im Digital-Camp 2019 geht es um die Frage, wie Chancen der Digitalisierung genutzt werden können. Dabei geht es insbesondere um Strukturen, Kernprozesse und Strategien innerhalb der jeweiligen Organisation und um die Bereitschaft, Veränderungen anzustoßen. | |
| 21. Mai 2019 | Köln | | | Perspektive Begabung: Schule.Aus.Bildung – Berufliche Orientierung | | | Die Tagung der Bildung & Begabung gGmbH nimmt die Berufsorientierung aus interdisziplinärer Perspektive in den Blick. Themen wie Persönlichkeitsentwicklung und Einfluss von Schule auf Berufswahlprozesse werden diskutiert, um Jugendliche beim Aufbau ihres Selbstkonzepts für einen gelingenden Übergang zu unterstützen. | |
| 27. und 28. Mai 2019 | Bonn | | | Schulabsentismus – Alternative Wege zum Schulabschluss | | | Die Tagung der BAG EJSA und von IN VIA Deutschland im Netzwerk der BAG KJS bietet grundlegende Informationen über den aktuellen Forschungsstand, aktuelle Entwicklungen und darüber, wie auch abseits des regulären Weges Schulabschlüsse erreicht werden können. In Praxis-Workshops werden Konzepte für die Begleitung junger Menschen zum Schulabschluss vorgestellt. | |
| 27. bis 29. Mai 2019 | Berlin | | | Kontaktseminar "Europe on the move" | | | Das Seminar "Key competences to create mobility projects in VET" der Nationalen Agentur beim BIBB richtet sich an Einrichtungen, die neue Erasmus+-Mobilitätsprojekte entwickeln und sich mit anderen Interessierten austauschen oder neue Kontakte knüpfen möchten. Teilnehmende erhalten Anregungen für eine qualitativ gute Durchführung und können Ideen für zukünftige Projekte entwickeln. | |
| 25. bis 26. Juni 2019 | Berlin | | | Digitalisierung in überbetrieblichen Berufsbildungsstätten | | | Mit dieser Fachtagung unter dem Motto "Lernort gestalten – Zukunft sichern" möchten das BMBF und das BIBB aufzeigen, wie die Digitalisierung die Ausbildung in den überbetrieblichen Berufsbildungsstätten verändert und wie hiermit überbetriebliche Ausbildung neugestaltet werden kann. | |
| |
| Dieser Newsletter ist ein Informationsservice von „überaus“, der Fachstelle Übergänge in Ausbildung und Beruf des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).
Herausgeber:
Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) Friedrich-Ebert-Allee 114-116 53113 Bonn
Kontakt:
Frank Neises (v.i.S.d.P.) Mike Flinzner (Redaktion) Michael Gräf (Redaktion) Karin Maria Rüsing (Redaktion) Klaas Sydow (Redaktion)
Mail: redaktion(at)ueberaus.de Fon: 0228 107-1353
„überaus“ wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Die Redaktion von „überaus“ übernimmt keine Verantwortung für die Inhalte externer Links.
Sollten Sie am Bezug des Newsletters kein Interesse mehr haben, so können Sie sich hier abmelden: www.ueberaus.de/newsletter_abonnieren.php
Grafiken der Rubriken: DMKZWO / Klaas Sydow Foto Header: LoloStock / Fotolia Design: DMKZWO / DigiOnline GmbH | |
|