| Ausgabe 8 | 13.09.2018 | Zahl der Leserinnen und Leser: 14.268 | | | Liebe Leserinnen und Leser, nach der Sommerpause starten wir in einen spannenden und debattenreichen Herbst und wollen mit diesem Newsletter Denkanstöße zu einem unserer Themenschwerpunkte liefern: der Inklusion in der beruflichen Bildung. Marc Thielen von der Universität Bremen stellt im aktuellen Gastbeitrag fest, dass am Übergang in die Ausbildung viele Ungleichheiten eine Rolle spielen, von denen "vor allem junge Menschen ohne einen mittleren Schulabschluss, mit Behinderung sowie mit vorhandenen und zugeschriebenen Migrationsmerkmalen" betroffen sind. Vor diesem Hintergrund entwickelt er seine "Anforderungen an eine inklusive Berufsorientierung". Das ist ganz im Sinn von Leander Palleit von der Monitoring-Stelle zur UN-Behindertenrechtskonvention. Er erklärt im Video-Interview, warum inklusive Bildung ein Menschenrecht ist, zu dessen Gewährleistung sich der Staat verpflichtet hat. Praktische Beispiele dafür, wie Inklusion im Arbeitsleben gestaltet werden kann, können auch im Jahr 2019 wieder mit dem "Inklusionspreis der Wirtschaft" ausgezeichnet werden. Vorschläge nimmt die Jury bis Ende Oktober entgegen.
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| überaus | | | "Inklusive Bildung ist ein Menschenrecht!" | | | | Die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention wird in Deutschland durch eine Monitoring-Stelle am Deutschen Institut für Menschenrechte beobachtet. Leander Palleit spricht im Interview über den Stand der Inklusion in der beruflichen Bildung. "Inklusive Bildung ist ein Menschenrecht!", stellt er fest und betont, dass „inklusiv“ in diesem Zusammenhang heißt: "Ein Arbeitsmarkt soll nicht nur für Menschen mit Behinderungen inklusiv sein, sondern für alle Menschen." Zum Video-Interview | |
| überaus | | | Inklusive Übergänge im Kontext von Berufsorientierung | | | | Eine auf Inklusion zielende Berufsorientierung muss Marginalisierungstendenzen beim Zugang in das Ausbildungs- und Beschäftigungssystem reflektieren, um sie bei der Gestaltung ihrer Angebote berücksichtigen zu können. Marc Thielen skizziert vor dem Hintergrund verschiedener Forschungsprojekte, die er im Kontext von Berufsorientierung an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen durchgeführt hat, in einem Gastbeitrag die zentralen Herausforderungen. Zum Gastbeitrag | |
| BIBB | | | Neues Ausbildungsjahr mit 25 modernisierten Berufen gestartet | | | Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres sind 25 Ausbildungsberufe modernisiert worden. Darüber hinaus gibt es einen ganz neuen Beruf, nämlich den Kaufmann/die Kauffrau im E-Commerce. Der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), Friedrich Hubert Esser, betont, dass ein "modernes und leistungsfähiges Berufsbildungssystem […] von der Qualität und Aktualität seiner Ausbildungsordnungen" lebt. Durch die technologische Entwicklung und Digitalisierung der Arbeitswelt habe das Tempo der Anpassung deutlich zugenommen. BIBB: Neues Ausbildungsjahr startet mit 25 modernisierten Berufen | |
| BIBB | | | Auswirkungen einer Mindestausbildungsvergütung | | | Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung ist die Einführung einer Mindestvergütung für Auszubildende im dualen System ab dem 1. Januar 2020 festgeschrieben. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat mit einer datengestützten Simulation die möglichen Auswirkungen aus betrieblicher Perspektive untersucht. Demnach werden sich die Kosten erhöhen, die Betriebe für die Ausbildung insgesamt aufwenden müssen. Handwerksbetriebe, kleine Betriebe mit bis zu neun Beschäftigten und Betriebe in Ostdeutschland wären besonders herausgefordert. BIBB: Simulation einer Mindestvergütung | |
| BIBB | | | Berufswahlkompetenz und ihre Förderung | | | In der Reihe "Berichte zur Beruflichen Bildung" hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) nun die Evaluation des Berufsorientierungsprogramms BOP veröffentlicht. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das das Programm seit 2008. Von 2013 bis 2017 wurde es begleitend evaluiert. Im vorliegenden Abschlussbericht der Evaluation werden alle zentralen Erkenntnisse der verschiedenen Erhebungsmodule zusammenfassend vorgestellt und interpretiert sowie Handlungsempfehlungen daraus abgeleitet. BIBB: Berufswahlkompetenz und ihre Förderung | |
| Initiative Klischeefrei | | | Ergebnisse der Klischeefrei-Fachtagung | | | Wie kann klischeefreie Berufswahl gelingen? Wie kann man erreichen, dass Jugendliche sich zunehmend von geschlechtsspezifischen Stereotypen befreien und das Spektrum ihrer Möglichkeiten erweitern? Das waren die zentralen Fragen bei der ersten Fachtagung der Initiative Klischeefrei. Die nun erschienene Dokumentation der Tagung zeigt die Bandbreite der Inhalte und Programmbeiträge, die sich diesen Fragen widmeten. Dazu gehörten Vorträge und Präsentationen, eine prominent besetzte Diskussionsrunde und fünf Foren zu den wichtigsten Themen. Klischeefrei: Dokumentation der 1. Fachtagung | |
| Initiative Bildungsketten | | | Maßnahmen der Länder für Geflüchtete | | | Welche Ansätze zur systematischen Integration von jungen Geflüchteten in das Schul- und Ausbildungssystem setzen die Länder um? Eine aktuelle Abfrage der Servicestelle Bildungsketten im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) bei 15 Bundesländern zeigt Schwerpunkte, Entwicklungen und Herausforderungen auf. Mit dieser Abfrage wurde eine frühere aus dem Jahr 2015 aktualisiert. Die bisherige Abfragematrix wurde hierfür überarbeitet. Die Angebote der Länder werden aufgeschlüsselt nach den Handlungsfeldern Berufsorientierung, Übergänge und Ausbildung. | |
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| Berufsbildung | | | Soziale Herkunft bleibt entscheidend | | | Der erfolgreiche Abschluss einer dualen Ausbildung führt laut OECD zu ebenso guten Berufsaussichten wie ein Studium. Der berufliche und soziale Status der Eltern bleibt jedoch der wichtigste Faktor, der die Teilhabe an Bildung sowie den wirtschaftlichen und sozialen Erfolg beeinflusst. Die aktuelle Ausgabe des OECD-Berichts "Bildung auf einen Blick" zeigt, dass Jugendliche, deren Eltern über keinen höheren Bildungsabschluss verfügen, sich häufiger für eine Berufsausbildung entscheiden als für allgemeinbildende Bildungsgänge, und sie beenden diese mit geringerer Wahrscheinlichkeit. OECD: Bildung auf einen Blick 2018 | |
| Ausbildungsmarkt | | | Mehr Ausbildungsverträge bei jungen Männern | | | Im Jahr 2017 haben insgesamt 515.700 Jugendliche einen neuen Ausbildungsvertrag abgeschlossen. Das waren 5.700 oder 1,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Statistische Bundesamt (DESTATIS) teilt mit, dass der Anstieg auf neu abgeschlossene Ausbildungsverträge von Männern (+3,7 Prozent) zurückzuführen ist, während die Neuabschlüsse von Frauen zurückgingen (-2,9 Prozent). Mit +9.900 (+36,2 Prozent) fiel der Anstieg der neuen Ausbildungsverträge bei ausländischen Männern relativ hoch aus. Die Zahl der von ausländischen Frauen neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge nahm weniger stark um 600 (+3,3 Prozent) zu. DESTATIS: Ausbildungsverträge im Jahr 2017 | |
| Ausbildungsmarkt | | | Wunscharbeitgeber der Schülerinnen und Schüler | | | Der Öffentliche Sektor baut seinen Vorsprung als beliebteste Branche der Schülerinnen und Schüler für den Berufseinstieg aus. Im vergangenen Jahr hatte der Öffentliche Sektor die Automobilhersteller erstmals als beliebteste Branche abgelöst. 26 Prozent aller Schülerinnen und Schüler suchten bis zum Beginn des Ausbildungsjahres 2018 ihren ersten Job ausdrücklich im Öffentlichen Sektor, vor zwei Jahren waren es noch 17 Prozent. Das ist eines der Ergebnisse des Trendence-Schülerbarometers. Die Studie unter 20.000 Schülerinnen und Schülern in ganz Deutschland ermittelt seit 2006 Wunscharbeitgeber und Karrierepläne. trendence: Abeitgeberranking Schülerinnen und Schüler | |
| Ausbildung | | | Ausbildungsreport 2018 der DGB-Jugend | | | Die Zufriedenheit junger Menschen mit ihrer Ausbildung sinkt. Das zeigt der Ausbildungsreport 2018 der DGB-Jugend. Die fachliche Qualität der Ausbildung im Betrieb und in der Berufsschule ist aus Sicht der Auszubildenden im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Vergleicht man die Bewertung mit der von 2008, dann fällt der Rückgang noch einmal deutlich stärker aus. An der repräsentativen Befragung nahmen knapp 15.000 Azubis aus den laut Bundesinstitut für Berufsbildung 25 häufigsten Ausbildungsberufen teil. Bei der Bewertung der Ausbildungsqualität gibt es allerdings erhebliche Branchenunterschiede.
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| Ausbildung | | | DIHK zum Ausbildungsreport der DGB-Jugend | | | Der stellvertretende Geschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Achim Dercks, teilt nicht jede der von der DGB-Jugend getroffenen Einschätzungen. Von einer „Bestenauslese“ und einer „angespannten Lage auf dem Ausbildungsmarkt“, wie vom DGB behauptet, könne keine Rede sein. Er betont, dass die Untersuchung zeige, dass „Über 70 Prozent der Azubis [ … ] zufrieden oder sehr zufrieden mit ihrer Ausbildung [sind]. In Zeiten des wachsenden Fachkräftemangels engagierten sich Betriebe stärker für die Qualität ihrer Ausbildung. | |
| Arbeitsmarkt | | | Positive Zwischenbilanz bei Integration | | | In ihrem aktuellen Bericht zur Fluchtmigration in Deutschland zieht die Bundesagentur für Arbeit (BA) eine positive Zwischenbilanz bei der Integration von Geflüchteten. Etwa 238.000 Menschen aus den acht Haupt-Asylzugangsländern waren demnach im Mai 2018 sozialversicherungspflichtig beschäftigt – im Mai 2017 hatte die Zahl bei 150.000 gelegen. Darüber hinaus gingen 69.000 Personen einer geringfügigen Beschäftigung nach. Im Vergleich zum Vorjahr waren dies 15.000 mehr. Die Erwartungen der BA wurden damit leicht übertroffen, wie der Vorstandsvorsitzende Detlef Scheele der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. | |
| Inklusion | | | Bewerbungsphase für Inklusionspreis | | | Die Bewerbungsphase für den Inklusionspreis der Wirtschaft 2019 läuft. Bis zum 31. Oktober 2018 können Unternehmen für den Preis vorgeschlagen werden oder sich selbst bewerben, mit beispielhaften Maßnahmen zur Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung. Der Inklusionspreis zeichnet Unternehmen verschiedener Größen aus, die innovative und damit nachahmenswerte Wege gefunden haben, wie Inklusion im Arbeitsleben gestaltet werden kann. Website des Inklusionspreises der Wirtschaft | |
| Arbeitswelt | | | Lücken in der Grundbildung | | | Viele Beschäftigte in Helferberufen - also Tätigkeiten, die keinen Berufsabschluss voraussetzen - haben Lücken in der Grundbildung. Nach einer aktuellen Auswertung des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) von OECD-Daten aus dem Jahr 2012 verfügen rund 39 Prozent der Helfer nur über sehr geringe Lesekompetenzen, können also nur kurze Texte zu vertrauten Themen lesen und verstehen. Schlecht steht es auch um die mathematischen Kenntnisse: Knapp 44 Prozent der Beschäftigten in Helfertätigkeiten beherrschen nur einfachste mathematische Vorgänge wie Zählen oder Sortieren. IW: Kurzbericht 35/2018 "Bedarf an arbeitsplatzbezogener Grundbildung" (PDF) | |
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| Videotagebuch zur Reflexion von Werkstatttagen | | | Als wesentliches Lernergebnis der Werkstatttage sollen die Schülerinnen und Schüler ein Verständnis davon entwickeln, welche Stärken und Interessen sie haben und welche beruflichen Tätigkeiten ihnen liegen. Das Videotagebuch unterstützt sie dabei, die Erlebnisse und Erfahrungen aus den Werkstatttagen intensiv zu reflektieren und für die weitere Berufsorientierung zu nutzen. Auf der Website des Berufsorientierungsprogramms gibt es Materialien und Tipps zur Durchführung. Berufsorientierungsprogramm: Reflexion der Werkstatttage mit dem Videotagebuch | |
| Arbeitshilfe zur Beratung von Geflüchteten | | | Wie kann man junge Geflüchtete für die duale Berufsausbildung gewinnen und optimal beraten? Dazu gibt JOBSTARTER eine Arbeitshilfe heraus, die sich an Beratungspersonal richtet. In der Broschüre, die auch konkrete Ideen aus der Projektpraxis vorstellt, geht es um drei Themenkreise: "Motivieren: Vorteile der dualen Ausbildung", "Informieren: Darstellung des dualen Ausbildungssystems" und "Unterstützen: Wege in die Ausbildung".
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| 04. bis 05. Oktober 2018, Stuttgart | | | Jahreskongress Berufliche Bildung - jakobb | | | Der Jahreskongress Berufliche Bildung steht in diesem Jahr unter dem Motto "Schule und Betrieb vernetzen – Chancen der Digitalisierung nutzen". Er ist ein Forum des Austauschs für Schulleitungen, Abteilungs- und Fachbereichsleitungen berufsbildender Schulen sowie Ausbilderinnen und Ausbilder in Betrieben. Website der Veranstaltung | |
| 25. Oktober 2018, Nürnberg | | | Weiterentwicklung in der arbeitsweltbezogenen Jugendsozialarbeit | | | Die besondere Qualität und Wirkung der AJS-Angebote stehen im Zentrum des Fachtags. Fragen an die Perspektiven des Arbeitsfeldes bzw. die Rahmenbedingungen der Förderung bilden einen weiteren Schwerpunkt, denn mehrere Studien belegen eine Veränderung der Zielgruppe. Programm und Anmeldung (PDF) | |
| 25 bis 26. Oktober 2018, Mannheim | | | EduAction Bildungsgipfel Rhein-Neckar 2018 | | | Der EduAction Bildungsgipfel versteht sich als bundesweite Leitkonferenz, als Impulsgeber, Motor und Katalysator für die Zukunft der Bildung und damit zugleich für die Bildung/Entwicklung von Zukunft. In diesem Jahr geht es darum, gemeinsam Zukunftsperspektiven zu entwickeln. Programm (PDF) | |
| 26. bis 27. Oktober 2018, München | | | Jugendzeit. Fremdbestimmt selbstständig. | | | Die Tagung beleuchtet extremistische Phänomene wie Rechtsextremismus, Linksextremismus und Islamismus. Programme und Initiativen in dem Arbeitsfeld werden vorgestellt und mit Fachleuten diskutiert. Auch die Auseinandersetzung mit Hass und Fake News in sozialen Medien ist Bestandteil des Programms. | |
| 30. Oktober 2018, Köln | | | Angekommen in Deutschland – Was nun? | | | Im Programm Erasmus+ wurden in den letzten Jahren zahlreiche Projekte gefördert, die sich mit der gesellschaftlichen Integration von Geflüchteten und Migrantinnen bzw. Migranten beschäftigt haben. Die Ergebnisse liefern wichtige Impulse für die Arbeit mit diesen Zielgruppen. | |
| 19. bis 20. November 2018, Köln | | | Digitales Lernen in Grundbildung und Integration | | | Bei der Tagung geht es darum, wie Jugendliche und junge Erwachsene in prekären Lebenskonstellationen in ihren Qualifizierungs-, Selbstpositionierungs- und in Verselbständigungsprozessen durch Angebote der Jugendberufshilfe angemessen gefördert werden können. Anmeldeschluss ist der 01. Oktober. | |
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