| Ausgabe 3 | 22.03.2018 | Zahl der Leserinnen und Leser: 13798 | | | Liebe Leserinnen und Leser, die Passungsprobleme auf dem Ausbildungsmarkt haben viele Ursachen. Eine davon ist, dass sich Ausbildungsplätze nicht immer dort finden, wo die jungen Menschen sind. Viele Bewerberinnen und Bewerber möchten gern weiter im Elternhaus oder in der Heimatgemeinde bleiben. Wird die Bereitschaft der Jugendlichen zu mehr Mobilität gefördert, könnte das Spektrum der infrage kommenden Ausbildungsorte vergrößert werden. Sozialpädagogisch begleitete Wohnformen können helfen, den Schrecken des Alleinseins in der Fremde zu mildern. Ein aktuelles Policy Paper der Konrad-Adenauer-Stiftung zeigt Möglichkeiten auf, wie junge Menschen zu mehr Mobilität ermutigt werden können. Jugendwohnen und einen verbesserten ÖPNV sieht auch der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit als wesentliche Mittel, um junge Menschen mit Förderbedarf im ländlichen Raum zu unterstützen.
Eine weitere Ursache spiegelt die seit Jahren kaum veränderte Liste der am häufigsten gewählten Ausbildungsberufe. Junge Menschen sehen oft nicht die ganze Vielfalt der beruflichen Möglichkeiten. Der Neuzugang unter den Top 10 ist übrigens der Fachinformatiker/die Fachinformatikerin. Das zeigt den Bedarf der Wirtschaft an gut ausgebildeten IT-Fachleuten vor dem Hintergrund der Digitalisierung der Arbeitswelt.
Wir hoffen, dass Sie und Ihre Familien beim analogen Ostereiersuchen ausreichend Gelegenheit haben, Ihre Mobilität zu trainieren und wünschen schöne Feiertage.
Ihre überaus-Redaktion
Wenn der Newsletter nicht richtig angezeigt wird, klicken Sie bitte hier: https://www.ueberaus.de/wws/nl-03-2018.php | |
| BIBB | | | Wenig Bewegung unter den TOP 10 der Ausbildungsberufe | | | In der Rangliste der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in dualen Ausbildungsberufen war auch 2017 der Beruf Kaufmann/-frau für Büromanagement Spitzenreiter. Bundesweit haben rund 28.700 junge Frauen und Männer einen entsprechenden Ausbildungsvertrag unterschrieben. Mehr als ein Drittel aller neuen Verträge wurde in nur zehn Berufen abgeschlossen. Neuzugang unter den Top 10 ist der Beruf Fachinformatiker/-in auf Platz 9 mit gut 13.000 Neuabschlüssen. Die Ergebnisse zeigen bei vielen Berufen eine sehr deutliche Geschlechterdominanz. Vorstellungen zur beruflichen Eignung sind immer noch eng mit stereotypen Rollenmustern verknüpft. BIBB: Ranglisten der dualen Neuabschlüsse | |
| BIBB | | | Aktuelle Auswahlbibliografien erschienen | | | Die Literaturdatenbank Berufliche Bildung (LDBB) erfasst seit 1988 systematisch die deutschsprachige Fachliteratur zum Themenbereich Berufsbildung. In regelmäßigen Abständen gibt das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) Auswahlbibliografien zu verschiedenen Themen heraus. Aktuell überarbeitet wurden die Auswahlbibliografien zu den Themen "Ausbildungsreife junger Menschen", "Berufsorientierung", "Fachkräftebedarf und Fachkräfteengpässe", "Inklusion in der beruflichen Bildung", "Junge Menschen mit Migrationshintergrund" und last but not least "Übergänge: Jugendliche an der ersten und zweiten Schwelle". BIBB: Fachinformationsservice | |
| BIBB | | | Alles digital? Umfrage zu ausgewählten Ausbildungsberufen | | | Das Ausbildungspersonal, Fachkräfte sowie deren Vorgesetzte sind eingeladen, sich an einer Online-Befragung des BIBB zu 15 ausgewählten Ausbildungsberufen innerhalb der Initiative "Berufsbildung 4.0" zu beteiligen. Die gemeinsamen Initiative von Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und BIBB hat das Ziel, frühzeitig die veränderten Anforderungen und Qualifikationen der Fachkräfte zu erkennen sowie die quantitativen und qualitativen Auswirkungen zu erfassen und abzuschätzen. In diesem Rahmen hat das BIBB nun die Online-Befragung "Fachkräftequalifikationen und Kompetenzen für die digitalisierte Arbeit von morgen" gestartet. BIBB: Online-Umfrage | |
| |
| Ausbildung | | | Jugendmobilität innerhalb Deutschlands fördern | | | Ein neues Policy Paper der Konrad-Adenauer-Stiftung zeigt Möglichkeiten auf, wie junge Menschen zu mehr Mobilität in der Ausbildung ermutigt und Passungsprobleme verringert werden können. Zu den Empfehlungen gehören kostengünstige "Azubi-Tickets" nach hessischem Vorbild, eine generell stärkere Berücksichtigung des Themas durch die Akteure sowie eine gesetzliche Verbindlichkeit des Jugendwohnens im SGB VIII. Es wird eine sozialpädagogische Begleitung empfohlen und der Sanierungsstau in den Gebäuden des Jugendwohnens müsse dringend überwunden werden. überaus: Mobilität in der Berufsbildung | |
| Förderpädagogik | | | Ressourcenorientierte Förderung in Übergangsmaßnahmen | | | Helen Schropp entwickelte eine prototypische Fördermaßnahme für vulnerable Jugendliche und junge Erwachsene, denen der Übergang von der Schule in den Beruf zunächst nicht gelungen ist und die deshalb an Übergangsmaßnahmen teilnehmen. Im Diskussionspapier wird zunächst beschrieben, wie sich eine prototypische Maßnahme exemplarisch umsetzen lässt, woraus dann generalisierte Gestaltungshinweise entwickelt werden. Der gewählte ressourcenorientierte Ansatz fragt zum Beispiel danach, was im Hinblick auf die spezifischen Bedürfnisse und Problemlagen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen als besonders förderwürdig erscheint. IAB: Discussion Paper 5/2018 (PDF) | |
| Inklusion | | | Das Recht auf Arbeit für Menschen mit Behinderungen verwirklichen | | | Der Arbeitsmarkt muss inklusiv und für alle zugänglich werden, fordert das Deutsche Institut für Menschenrechte. Für 2017 könnten zwar Fortschritte gemeldet werden, dennoch sei der deutsche Arbeitsmarkt bei weitem noch nicht inklusiv. Menschen mit Behinderungen seien hier bis heute stärker ausgegrenzt. Als eine der größten Hürden wirke das unser gesamtes ökonomisches Denken durchdringende Leistungsprinzip. Dabei gebe es eine "normale" Leistung als solche nicht. Und selbst wenn Menschen eine bestimmte Leistung nicht erbringen könnten, sei es ein gesellschaftliches, weil menschenrechtliches Anliegen, dass sie dennoch arbeiten können. Institut für Menschenrechte: Position (PDF) | |
| Jugendsozialarbeit | | | Neue Handlungsempfehlungen des Kooperationsverbundes | | | "Junge Menschen im ländlichen Raum brauchen besondere Beachtung", stellt der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit fest. In seinen Handlungsempfehlungen zur besonderen Gestaltung der Angebote im Übergang Schule-Beruf im ländlichen Raum schlägt er unter anderem vor, dass jede Region ein Konzept zur eigenständigen Jugendpolitik entwickeln solle. Auch wenn die Zahl der Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf in manchen Regionen nur eine zahlenmäßig kleine Gruppe darstelle, müsse diese trotzdem mit guten und zielgruppenadäquaten Angeboten versorgt werden. Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit: Junge Menschen im ländlichen Raum (PDF) | |
| Ausbildungsmarkt | | | Ausbildungsressourcen ausweiten | | | Viele Ausbildungsbewerber gehen bei ihrer Suche nach einem Ausbildungsplatz immer noch leer aus, obwohl sich die Situation auf dem Ausbildungsmarkt in den letzten Jahren insgesamt leicht verbessert hat. Betroffen sind vor allem leistungsschwächere Jugendliche, denen der Einstieg in Ausbildung nur schwer gelingt. Die Bertelsmann Stiftung befasst sich in einer Studie mit der Frage, wie die Ausbildungsressourcen so gesteigert werden können, dass jeder junge Mensch in Deutschland die Chance auf einen Ausbildungsplatz erhält. | |
| Integration | | | Jugendliche Flüchtlinge an segregierten Schulen | | | Eine Studie des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration zeigt, dass viele junge Flüchtlinge bisher kaum Kontakt zu Gleichaltrigen ohne Migrationshintergrund haben. Ursache ist die Segregation, die sich in der deutschen Schullandschaft seit Jahren abzeichnet. Insbesondere in städtischen Ballungsräumen bestehen Klassenzimmer häufig überwiegend aus Jugendlichen, die selbst - oder deren Eltern - nach Deutschland zugewandert sind. Hier ist die Schülerschaft oft auch sozial benachteiligt und konfliktbelastet. Eine systematische Schulentwicklung sei in diesem Bereich erforderlich. SVR-Migration: Schule als Sackgasse? | |
| Integration | | | Bleibeperspektiven durch Ausbildung verbessern | | | Junge Geflüchtete haben oft wenig Interesse an einer betrieblichen Ausbildung, weil sie mehrere Jahre mit relativ geringer Vergütung zurecht kommen müssten. Stattdessen versuchen sie, möglichst schnell in Helfertätigkeiten Geld zu verdienen. Eine Ausbildung erhöht aber nicht nur ihre Arbeitsmarktchancen, sie kann auch dazu beitragen, den Aufenthalt in Deutschland rechtlich zu festigen – selbst auf lange Sicht. Der Gesetzgeber kommt mit einer Reihe an aufenthaltsrechtlichen Bestimmungen Betrieben entgegen, die Auszubildende und Fachkräfte benötigen. Im IAB-Forum gibt es Argumentationshilfen für Beraterinnen und Berater. IAB: Ausbildung kann Bleibeperspektiven für Geflüchtete verbessern | |
| Integration | | | Stellungnahme des SVR zum Koalitionsvertragsentwurf | | | Der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) hat eine Stellungnahme zu den integrations- und migrationspolitischen Vorhaben der neuen Regierung veröffentlicht. Er empfiehlt, die hiesigen Institutionen und Prozesse im Sinne einer Teilhabepolitik für alle konsequent weiterzuentwickeln. Der Beitrag, den Migratinnen und Migranten in Deutschland leisten, solle gewürdigt werden, ohne bestehende Probleme auszublenden. Dies können auch dazu beitragen, einer stark auf Migrationsherausforderungen konzentrierten öffentlichen Debatte Gestaltungszuversicht entgegenzusetzen. SVR Migration: Stellungnahme zum Koalitionsvertrag (PDF) | |
| |
| Neuer Leitfaden zu § 17a AufenthG | | | Die Fachstellen "Beratung und Qualifizierung" und "Einwanderung" des IQ-Netzwerks haben in Kooperation mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) einen Leitfaden zu der Anwendung des § 17a Aufenthaltsgesetz herausgegeben, der die beteiligten Akteure mit einem Überblick über die Zuständigkeiten und Schnittstellen im Verfahren unterstützen soll. Mit dem am 01. August 2015 in Kraft getretenen § 17a Aufenthaltsgesetz erhalten Fachkräfte aus Drittstaaten die Möglichkeit, durch Teilnahme an einer Qualifizierungsmaßnahme die berufliche Anerkennung beziehungsweise die Berufszulassung in Deutschland zu erreichen. IQ-Netzwerk: Leitfaden zu § 17a Aufenthaltsgesetz (PDF) | |
| "Inklusion ist machbar" | | | Ein neues Erfahrungshandbuch der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft möchte inspirieren und konkrete Anregungen geben, wie Inklusion vor Ort gelingen kann. Berichte, Interviews und grafische Gestaltung veranschaulichen unterschiedliche Wege hin zu einem inklusiven Gemeinwesen. Zur Sprache kommen strukturelle Hemmnisse ebenso wie konzeptionelle Ansätze und praktische Ideen für einen konstruktiven Prozess. Das Handbuch liefert damit vielfältige Ideen für Fach- und Führungskräfte aus Verwaltung, Politik und Wirtschaft, für Institutionen, Vereine und Netzwerke sowie für Ehrenamtliche und zivilgesellschaftliche Engagierte. Montag Stiftung: Erfahrungshandbuch "Inklusion ist machbar" | |
| App zur Suchtprävention bei Jugendlichen | | | Das Blaue Kreuz in Deutschland bietet eine neue App an, mit der Pädagogen die Aufklärungsarbeit über den Missbrauch von Alkohol unter Jugendlichen zeitgemäß umsetzen können. Mit der "blu:app for School" können junge Menschen sich mit ihrem Suchtmittelkonsum konstruktiv auseinandersetzen. Die Schulmodule der blu:app ermöglichen es Lehrern, zwischen 45 und 120 Minuten interaktive und digitale Suchtprävention im Unterricht durchzuführen. Dazu gibt es ein Methodenhandbuch, das kostenlos angefordert werden kann. Die App kann auch in der Jugend- und Suchtarbeit außerhalb von Schulen eingesetzt werden. bluprevent.de | |
| Vokabel-App zum Selbstbefüllen | | | Mit der neuen App "MeinVokabular" können Auszubildende ihr eigenes Bildwörterbuch mit individuell benötigten Vokabeln rund um die Berufsausbildung im Handwerk zusammenstellen. Dies erleichtert das Erlernen von Fachwörtern des jeweiligen Berufs. Die Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Handwerkskammern hat die App speziell für Personen mit Fluchthintergrund im Handwerk entwickelt. Zusätzlich zum Bild kann die Bezeichnung des Werkzeugs oder der Maschine noch eingesprochen und eingetippt werden. Die kostenlose App steht im Google Play Store und im App Store zur Verfügung. | |
| |
| 16. April 2018 | Berlin | | | sozial kompetent – dual ausgebildet | | | Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert seit dem Jahr 2016 unter dem Titel "Förderung sozialer Kompetenz in der dualen Ausbildung, insbesondere zur Integration von Flüchtlingen" praktische und innovative Modellprojekte zur Stärkung der sozialen Kompetenz in der dualen Ausbildung. Auf der Fachtagung werden geförderte Projekte ihre Ansätze präsentieren. Es besteht zudem die Möglichkeit, Projektskizzen einzureichen. | |
| 18. April 2018 | Berlin | | | Fachtagung "Gut informiert und beraten" | | | Die Fachtagung umfasst Diskussionen und Beiträge zu den Perspektiven lebensbegleitender Beratung zu Bildung und Beruf, eine Werkschau zum aktuellen Stand des Berliner Modells und eine Zeitreise aus Anlass des dreißigjährigen Bestehens unabhängiger, öffentlich geförderter Beratungsangebote in Berlin. | |
| 24. April 2018 | Berlin | | | Workshop "Auszubildende ansprechen und gewinnen" | | | Unternehmen stehen heutzutage im Wettbewerb um gute Auszubildende. Mehr denn je kommt es bei der Rekrutierung auf die richtige Ansprache an, um keine potentiellen Auszubildenden zu verpassen. Das Angebot richtet sich gezielt an Personen, die in der betrieblichen Ausbildung tätig sind. Die Teilnahme ist kostenfrei. BAQ Berliner Ausbildungsqualität: Veranstaltungen | |
| 24. April 2018 | Hamburg | | | AlphaDekade-Konferenz "Zugänge schaffen" | | | Die Schwerpunktthemen der diesjährigen AlphaDekade-Konferenz sind die Schaffung von Zugängen für Lernende sowie die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung. Darüber hinaus stellen sich neue Dekadepartner vor. | |
| |
| Dieser Newsletter ist ein Informationsservice von „überaus“, der Fachstelle Übergänge in Ausbildung und Beruf des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).
Herausgeber:
Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) Friedrich-Ebert-Allee 114-116 53113 Bonn
Kontakt:
Frank Neises (v.i.S.d.P.) Mike Flinzner (Redaktion) Michael Gräf (Redaktion) Karin Maria Rüsing (Redaktion) Klaas Sydow (Redaktion)
Mail: redaktion(at)ueberaus.de Fon: 0228 107-1353
„überaus“ wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Die Redaktion von „überaus“ übernimmt keine Verantwortung für die Inhalte externer Links.
Sollten Sie am Bezug des Newsletters kein Interesse mehr haben, so können Sie sich hier abmelden: www.ueberaus.de/newsletter_abonnieren.php
Grafiken der Rubriken: DMKZWO / Klaas Sydow Foto Header: LoloStock / Fotolia Design: DMKZWO / DigiOnline GmbH | |
|